Dienstag, 19. November 2013

Ergebnisse

Nach dem letzten belichteten Foto vergingen doch glatt noch zwei Wochen, bevor der Fotohändler meiner Wahl (diesmal Foto Sauter) die Negative entwickelt und gescannt hatte. Schon eine große Geduldsprobe, vor 20 Jahren hatte ich meine Fotos meist schon nach drei Tagen.
Bei dieser Labor kostet eine Entwicklung plus Scan auf CD ca. 26 Euro. Gegenüber meinem ersten Versuch http://36plaetze.blogspot.de/ ist die Sache also deutlich teurer und langatmiger (Damals war ich mit der Scan-Qualität ja überhaupt nicht zufrieden)
Im Vergleich mit Profiscans zu 5 € pro Bild ist dieser Durchlauf aber noch recht günstig.


Qualität der Scans

Beim ersten Versuch (letztes Projekt) war die Qualität sehr wechselnd. Diesmal ist die Qualität deutlich konstanter und auch ein Stückchen höher. Obwohl der HP5 grobkörniger ist, sieht man die Details besser. Aber auch hier gibt es Fotos, bei denen ich davon ausgehe, dass der Scan die Qualität gegenüber dem Negativ spürbar verschlechtert, wie z.B. hier (hinterer Bereich):
(hier sieht man übrigens schön die Luftperspektive, wie sie bei Feininger beschrieben ist)

Ich mag den Look aber irgendwie und habe bewusst ja auch einen eher grobkörnigen Film genau deshalb gewählt. 

Pannen bei der Aufnahme

Beim letzten Mal hielt ich die Kamera eigenartigerweise recht oft schief, diesmal nicht. Leider zeigen aber 7 Aufnahmen einen starken schwarzen Schatten, vermutlich ein Defekt des Verschlusses:

Aber auch Fehler auf meiner Seite musste ich wieder feststellen. Da ich recht lichtstarke Linsen dabei hatte, der Film 400 ASA hatte und die F3 nicht kürzer als 1/2000 s belichten kann, habe ich doch glatt 3 Bilder überbelichtet (bin da etwas verwöhnt, die D300s packt auch noch 1/8000 s)


Analog vs. Digital

Technisch hat die F3 keine Chance gegen die D300s. Weder Auflösung noch Dynamik können mithalten, von dem wesentlich größeren Ausschuss ganz zu schweigen. Der große Sucher und die kompakte Bauweise sind zwar Pluspunkte für den Oldtimer, dafür sprechen Handling, Wartezeit und nicht zuletzt auch die Kosten für die digitale Version.
Die analoge Kamera lag ehrlicherweise nur dann vorne, wenn der große Bildwinkel von Vorteil war (natürlich hätte ich als Zoom oder Fisheye auch 10 mm mit nehmen können, ich beschränkte mich aber auf 24 mm)

Gare du Nord




(deutlich sieht man die feineren Tonwerte)

Eiffelturm


(die digitale Version ist als HDR entstanden, um etwas Zeichnung in den Himmel zu bekommen)

Konnte ich den selben Bildwinkel einsetzen, also z.B. 24 mm auf digital / DX, 35 mm auf KB, so sieht von allem den Unterschied in den Tonwerten (alles keine HDRs). Ich kann zwar nicht sagen, ob das am Film oder am Scanner liegt, aber da ich sowieso nicht mehr als 1 Euro / Foto ausgeben würde, macht es auch keinen Sinn, dem wirklich nach zu gehen.

Carousel am Sacre Coeur


Notre Dame


(die digitale Version rechts ist digitale geshiftet und zudem per Orange-Filter am Himmel abgedunkelt)

Verwaltung eines Arrondissments


Detail zum Vergleich der Auflösung:

Da die Scans immerhin 6 Megapixel haben, und damit 50% des Outputs meiner betagten D300s, denke ich nicht, dass ein noch besserer/teurerer Scan den Riesenfortschritt bringen würde.

Sonntag, 3. November 2013

Tag 3

Mein Radl durfte im Keller des Hotels übernachten und so hatte ich es heute noch bis 10:00 zur Verfügung. Das klingt nicht lange (ist schließlich Sonntag heute) aber für mich waren das gut 2 Stunden nach einem üppigen Frühstück).

Auf meinem Weg in Richtung Seine konnte ich mich zunächst davon überzeugen, dass Paris immer noch zu Recht den Beinamen "Stadt der Liebe" trägt. Kaufen kann man diese bei großer Auswahl in St. Denis. Dieses Viertel/Straße ist nach einem kleinen Kirchlein genannt, Grund zum Beichten gibt es hier bestimmt genug :-)

 

Was für ein Gegensatz zum Justizplalast, nur gut 1000 Meter weiter:

 

Auch Notre Dame bekam heute in der Sonne und fast ohne Touristen eine zweite Chance, in meine Galerie aufgenommen zu werden:

 

Danach wollte ich einen zweiten Versuch starten, ein paar schöne Motive im Quartier Latin aufzuspüren. Dort an der Ecke Bv St.Germain/Bv St.Michel lag 1985 mein erstes Hotel und ich hatte es als unwahrscheinlich malerisch in Erinnerung. Doch leider wieder Fehlanzeige. Dafür gab es oben am Pantheon einen Klassiker, wenn auch nicht der Bau selbst (Baustelle) aber so doch zumindest die Verwaltung des arrondisments:

 

Nach Abgabe meines Drahtesels (natürlich keine Minute vor 10:00) wurde es dann noch klassischer: die digitale wurde eingemottet und ab jetzt durfte ausschließlich die F3 mit dem 50er ran. An alle jüngeren von Euch: damals gab es eine Menge Fotografen, die hatten ihr ganzes Leben kein zweites Objektiv.

Bin gespannt, ob noch ein paar vernünftige Bilder eimgefangen wieden - Auflösung in einer Woche!

 

Samstag, 2. November 2013

Tag 2

 Der erste Klassiker des Tages stand direkt vor meinem Hotel:
Das Motiv passt zwar nicht gerade gut zu meinen anderen "Paris classique" Fotos, aber aus zwei Gründen muss das Foto einfach sein:
1. Paris war ich den 80ern, und das ist die jüngste Epoche, die ich auf meiner Fotoreise gerade noch als klassisch durchgehen lassen will, die Welthauptstadt der Motorräder. Nicht der Vespas sondern Motorräder aller Art. Inzwischen hat sich Paris übrigends anderen europäischen Metropolen angepasst, man sieht hier nicht viel mehr Mopeds rumdüsen wie in München.
2. Zu dieser Zeit war ich ein großer Motorradfan, ich las regelmäßig das Magazin "Easy Rider". Ein 125er Chopper galt für mich als das ultimative Motorrad, bereits 10 PS waren eine deutliche Verbesserung zum Fahrrad.

Apropos Fahrrad, meines stand um 9:30 bereit, eine wirklich große Bereicherung für diesen kurzen Trip nach Paris. Der erste Zwischenstopp war am Centre Pompidou, absolut kein Motiv für S/W Filmmaterial, so bunt wie es da zugeht. Nikki de Saint Phalle kennt man vielleicht vom Tarotgarten in der südlichen Toskana.
Vorbei am Rathaus (unfotografierbar wegen einer Art Gesundheitsmesse auf sem kompletten Platz) war der erste richtige Stop Notre Dame. Auch dieser Klassiker war durch eine riesige Tribüne verunstaltet, also gibt es die Westansicht nur beschnitten:
An den Schlangen am Eingang hat sich die letzten 50 Jahre vermutlich wenig verändert, somit kann diese Ansicht wohl auch guten Gewissens hier gezeigt werden:

Vom quartier latin war ich dann etwas enttäuscht, die Auswahl an malerischen Staßencafes war sehr übersichtlich. Längere Zeit war ich dann aber im Jardin de Luxembourg, der zahlreiche Ecken und Ansichten bietet, an denen die Zeit stehen geblieben ist. In diese Kategorie fälls sicherlich dieses kleine Cafe:

Am benachbarten Beunnen kann man sich kleine Segelbötchen ausleihen, hier ein einheimisches Mädchen mit der hier typischen Baskenmütze:
Diesen prächtigen Bau habe ich auch noch in meiner Lieblingsvariante, also so symmetrisch wie möglich, anzubieten. Das Foto sieht in Farbe aber doch deutlich besser aus, wegen des Grünzeugs und der knallig-rosanen Blümchen:

Auch sehr pitoresk fand ich diesen echten Flic am Kiosk. Leider traute ich mich nicht, ihn zu fragen, ihn meine Kamera zu lächeln. Ich kam mir eh schon wie Spitzl vor, ich hatte schließlich keine langen Brennweiten im Gepäck (hier 50 mm)

Das Ende diese netten Parks ziert dieser Brunnen:

Nächster Stop war dann die Oper.
(Um winmal nicht die symmetrische Ansicht der kompletten Front zu zeigen)
Die Oper bereiste ich per Metro, nachdem mir kurzzeitig mir kurzzritig der Nieselregen zu heftig wurde. Zurück beo meinem Radl ging es dann über Militärmuseum zur Alexanderbrücke, wo ich folgendes Wesen anziehend fand:

Von dort aus kann man schon diesen eigenartigen ägyptischen Obelisk sehen, der Zentrum der Place de la Concorde ist. Nett ist zwar dieser zusammen mit dem Meeresbrunnen
Aber irgiemdwie stiehlt im dieser die Schau, welshalb ich den Brunnen nochmal von seiner besten Seite (Ihr ahnt es schon, so symmetrisch wie möglich) präsentieren:
Den Schnitt musste ich etwas enger wählen, da links daneben ein Baukran stand und auch der Schritt nach hinten nur unter Einsatz meines jungen Lebens möglich gewesen wäre - er steht auf einer Verkehrsinsel, und außenrum wuseln die Autos.

Die Champs Elyssee gejören zu den meist fotografierten Straßen überhaupt, aber ich ließ diese erst mal aus. Nicht, weil ich so ein Snob wäre, sondern weil diese Straße am besten nachts aussieht, dann natürlich auch in Farbe. Es wartet aber den Place Charle de Gaules ( aka l'Etoile aka Arc de Triomphe) eine weitaus größere Herausforderung : diesen einmal zum Umfahren, ohne vom Radl geholt zu werden. Was soll ich sagen .... geschafft! ;-)
Letzter Stop vor der Nightsession war dann diese alte Geschäft. Den Wagen rechts müsste ich noch wegstempeln, obwohl man wohl nur als Profi zu erkennen vermag, dass dieses Fahrzeug neuerer Bauart ist.

Nach einer kurzen Pause ging es dann nur Nightsession bzw. siege a la nuit.
Nach dem Meeresbrunnen (nicht schlecht geworden, aber die Lampen erzeugten doch einige Flares/ Coma an meinem alten 28 mm AIs) wollte ich zuerst die Prachtstraße, die das Etoile mit der Place de la Concorde verbindet. Das Vorhaben war durchaus anspruchsvoll. Von ganz hinten war mein 85er deutlich zu kurz (ok, alles Geschmackssache, manche Kollegen knipsen von dort aus mit ohrer 18/55 Kitlinse). Also das Stativ unter den Arm geklemmt und weiter nach Westen marschiert. Nächstes Problem: Grelle Ampeln zu nahe an der Kamera, die zerstören den Anblick des Triumpfbogens. Also nochmal weiter ziehen, etwa in der Mitte gab es endlich einen Punkt, an dem keine zu aufdringlichen Ampeln den Anblick stören. Jetzt musste ich nur noch einen schönen und sicheren Standort für mein Stativ finden. Zwar hätte ich das Foto auch aus der Hand schißen können, aber erstens wollte ich schöne Blendensterne an den Lichtern erzeugen (Blende 16) und zweitens verschmierte Autolichter, die den Blick zum Bogen leiten. Nach Experimenten mit dem Graufilter (erzeugte aber ein paar Reflexe) war ich dann doch ganz zufrieden. Wirkt aber nur in Farbe, zum Glück gibts schon seit ca. 80 Jahren Farbfilm ;-)

Auch wenn man das Moulin Rouge nicht als Moulin Gris abbilden möchte, empfiehlt sich der Einsatz halbwegs moderner Technik:

Zu diesem Foto muss ich noch ein paar Anmerkungen los werden. Der Pigalle (auch wenn das Moulin Rouge eine Metrostation ("Blanche") weiter liegt, ist ein typisches Rotlichtviertel, aber eher in seiner angenehmen Form, vergleichbar mit Amsterdam. Sehr viele Touristen sind hier, aber eher wegen Döner und Bierkneipen. "Putes" sind hier Mangelware ich Vergleich zu St. Denis.
An dem Abend nieselte es gerade sehr stark und witzigerweise befindet sich gerade in bester Fotoposition ( nicht zu verpassen wegen der vielen Kollegen) ein Ubahn-Schacht) aus dem viele warme Luft herauf strömt. dadurch schafft es der Regen gar nicht bis zum Boden und man selbst kann sich etwas erwärmen...


Freitag, 1. November 2013

Tag 1

Ursprünglich wollte ich an diesem Tag Paris per Fahrrad erkunden, aber bei angesagtem Dauerregen war die Investition in die Zweitagekarte der Metro sicherlich gerechtfertigt. Die ersten beiden Ziele lagen in Fußreichweite.

Der Gare du Nord

Da ich keine Zooms dabei habe (sonst wäre das Motto "classique" gefährdet, war das 24er etwas eng. Ich verwendete es auch mit der F3, an der es so richtig seine Stärken zeigen kann. Diese Linse alleine wäre es schon fast wert, sich die neue Nikon DF "pure photography" anzulachen :-)

Ca. 20 Minuten weiter liegt der Montmartre mit seiner bekannten Kirche Sacre Coeur. Trotz ders Regens ein gut besuchter Ort, nicht nur von Touris sondern auch diversen Straßenverkäufern mit Migrationshintergrund. Dieses Jahr en vogue: kleine Bändchen....teilweise recht aufdringlich, die Knaben!

Am Fuße des Hügels steht eines der tradionellen Carousels, wie es auch zwischen Trocadero und Eiffelturm steht:

Dieses ist aber wohl berühmter, es spielt sozusagen in "die verrückte Welt der Amelie" mit.

In der Kirche war ein Gottesdienst (ist ja schließlich Allerheilgen heute), daher durfte man dort nicht knipsen. Viel schöner ist es aber sowieso vom Turm, der mit 300 Treppenstufen vergleichsweise leicht zu besteigen ist. Man kann von hier große Teile der Stadt überblicken, natürlich auf den allseits beliebten Eiffelturm:

 

Diese Wahrzeichen musste ich mir dann natürlich von der Nähe ansehen. Am besten geht das immer noch vom Trocadero aus, wo sich viiele klassische Perspektiven bieten. Nicht gerade ausgefallen, aber immerhin mit modifiziertem Seitenverhältnis:

Deutlich besser gefällt mir dagegen diese Variante (die auch in Farbe gut aussieht, da die Statuen vergoldet sind):

 

Ganz von der Nähe sieht dieses Türmchen auch spannend aus, prädestiniert für S/W Film.

 

Wer die mittleren beiden Eiffelturmfotos genau betrachtet hat, dem sind vermutlich diese komischen Stelzen aufgefallen, die dem Teil aus dem Bauch wachsen - hässlich und nicht klassisch aber leiser nicht vermeidbar. Diese Verunstaltung ist der Grund dafür, dass ich kein "Turm von unten"-Foto machen konnte.

Ich war heute noch bei weitern klassischen Motiven, aber entweder war der Regen gerade zu stark (L'etoile) oder es war schon zu dunkel (Point neuf). Der Louvre nachte heute auch achon um 17:30 dicht, wegen des Feiertags.

Zusammenfassend bin ich mit meiner heutigen Ausbeute ganz zufrieden.Der 400 ASA Film war in jedem Fall eine gute Wahl und die analoge F3 war meiner D300s deutlich überlegen. Hohe Dynamik war heute kein Thema und so konnte das gute Stück durch größeren Bildwinkel und besseren Sucher punkten. Natürlich ist die Gefahr von Bildfehlern (Fehlbelichtung, Verwackeln, schief halten) größer, das weiß ich dann in einer Woche.

 

 

Freitag, 25. Oktober 2013

Noch 6 Tage

Bald ist es wieder so weit - ein neues Fotoprojekt startet. Das letzte
36plaetze.blogspot.com
hatte eine Menge Spaß gemacht im hochsommerlichen München.

Diesmal geht es nach Paris, und auch hier sollen wieder Fotos entstehen, wie sie auch vor 30 oder 40 Jahren schon hätten entstehen können:
  • ausschließlich S/W
  • Motive, die keinerlei Hinweise auf neueres Datum bieten (mal sehen, ob das klappt)
  • ausschließlich Festbrennweiten
  • Viel Zeit und Muße für jedes einzelne Foto
  • Vorzugsweise analoges Filmmaterial (ich nehme aber auch meine digitale mit auf den Trip)
Im Gegensatz zum letzten Mal bin ich aber etwas großzügiger und versuche nicht, von jedem Motiv nur ein Bild zu machen. Daher habe ich auch 3 Filme dabei, 2xIlford HP5, 1xKodak 400 Tmax.
Diesmal darf es also ruhig etwas grobkörniger zugehen, damit ich auch nachts noch eine Chance habe (da ich vermutlich kein Stativ dabei haben werde). Neben klassischen Motiven wie Cafés, Oper, Eiffelturm soll auch ein Schwerpunkt auf Bokeh liegen. Daher erwarte ich viele Fotos mit offener Blende und entsprechend geringer Schärfentiefe.
Wenn man so will, möchte ich mich damit auch vom Zwang zu technisch erstklassigen Fotos (Schärfe und Rauschfreiheit) emanzipieren, nachdem diese Kriterien die beiden wichtigsten bei Testberichten und Forumsdiskussionen sind.

Eine klassische Fotoreise, und wenn sie auch nur 3 Tage andauert, sollte natürlich auch reisetechnisch klassisch angegangen werden. Daher fahre ich mit dem Zug (gute 6 Stunden) uns residiere im http://www.arthotelparis.com/
Klingt schon mal nach Kunst auch wenn ich diesem Anspruch vermutlich nicht so richtig gerecht werden kann ;-)